Zärtlicher Wein

Du hast gewußt, daß ich kommen würde – es steht auf dem kleinen Zettel, der auf deinem Schreibtisch lag und den der Wind herunterwehte, als die Arzthelferin deiner Praxis das Zimmer verließ. Ich hatte mich angekündigt, nicht weil mir etwas fehlte . . . oder vielleicht doch . . . Seit einer halben Stunde sitze ich im Wartezimmer und wende meine Augen nicht von der Tür deines Behandlungsraumes. Mehrfach geht sie auf – ohne daß ich dich sehe. Dann höre ich meinen Namen – und sehe dich. Mit meinen Blumen gehe ich an dir vorbei und bleibe im Zimmer stehen – unschlüssig, was ich weiter tun soll. Schon seit Tagen habe ich mir überlegt, was ich dir sagen will, ich weiß jedes einzelne Wort, doch aussprechen kann ich keines davon. Ich stehe einfach nur da und sehe dich an: unsere Augen auf gleicher Höhe, deine Haare, heller als meine und sehr viel länger. Heute fallen sie in einer weichen Welle herunter, eine blonde Strähne liegt auf deiner Stirn.

Es breitet sich Stille im Zimmer aus. Als sie fast mit Händen zu greifen ist, drehst du dich um und gehst zu deinem Schreibtisch. Ein Stapel Akten liegt dort, du nimmst sie und gehst zur Tür – dorthin, wo die Arzthelferin steht, die ich völlig vergessen hatte. Zehn Minuten gibst du uns, vorher wird sie nicht wiederkommen. Zehn Minuten, nur für uns allein. Zehn Minuten in einem kleinen Zimmer nur mit dir. Zehn Minuten in einem weißen Raum, der so steril wirkt und doch erfüllt ist von großer Sehnsucht, großem Begehren und großer Ungewißheit.

Du kommst auf mich zu, und ich gebe dir die Blumen. Du legst sie auf deinen Schreibtisch und lächelst, dann bittest du mich, auf dem Behandlungsstuhl Platz zu nehmen. Du sagst, daß du dich noch einmal überzeugen willst, ob alles in Ordnung sei. Schweigend setze ich mich. Du holst deinen kleinen Hocker und setzt dich vor mich, ganz nah, meine Knie berühren deine Beine. Nur ganz kurz, doch diese Berührung hast auch du bemerkt. Du schaust nach unten und lächelst erneut – ganz leise, ganz still –, doch dieses Lächeln berührt mein Herz so sehr, daß ich denke, ich müßte dir auf der Stelle sagen, was ich empfinde. Ich tue es nicht.

Während du deine Instrumente sortierst, sehe ich dich an. Ich empfinde deine Nähe, fühle meine Sehnsucht, dich zu spüren – deine Haare aus der Stirn zu streichen, deine Augenbrauen zu berühren, dein Gesicht in meine Hände zu nehmen. Doch dann bist du es, die mich berührt. Du legst deine Hand auf meinen Kopf, ich sehe dich an, und dann tust du das, was du angekündigt hast: Du siehst nach, ob sich etwas verändert hat. Ich halte still und merke, wie mein Herz klopft. Ich weiß, daß du es auch spürst: Das Pulsieren an meiner Schläfe – dort, wo deine Hand liegt – kann ich nicht verbergen. Während du dir Zeit läßt, genieße ich deine Nähe. Ich höre dich atmen, und ich kann dich riechen. Mit meinen Urinstinkten nehme ich jede deiner Regungen auf, sie erreichen mich in meinem Innersten.

Die zehn Minuten sind vorbei. Die Tür geht auf, die Arzthelferin kommt herein und macht sich an deinem Schreibtisch zu schaffen. Ich hoffe, sie möge schnell wieder gehen – ich will mit dir allein sein. Dann läßt du mich los, stehst auf, und die Magie dieses Augenblicks ist vorüber. Noch immer dreht uns die Arzthelferin den Rücken zu. Und bevor du an deinem Schreibtisch anlangst, drehst du dich um und siehst mich an. Ich komme mir vor, als ob in diesem Moment meine Seele offen vor dir läge. Und ich merke, daß du dich veränderst . . . Ich weiß nicht, wie ich deine Veränderung deuten soll. Du drehst dich um, so daß ich einen Moment tief Luft holen kann. Dabei merke ich, daß sich meine Aufregung nicht gelegt hat. Was du sagst, kann ich nicht verstehen, doch dann sind wir wieder allein. Die Arzthelferin ist gegangen . . .

An deinem Schreibtisch bleibst du stehen. Haltsuchend lehnst du dich an. Dabei berühren deine Hände die Blumen, die du vorhin auf den Tisch gelegt hast. Du siehst sie an, lächelst und sagst, daß du dich sehr über meinen Besuch gefreut hast. Das klingt, als solle ich gehen, doch als Unterton glaube ich, ein Angebot herauszuhören: »Geh, wenn du alles erledigt hast – aber bleib, wenn es noch mehr gibt.« Auch wenn ich mich irre, ich werde nicht gehen. Den Mut, dir zu zeigen, wie sehr ich dich will, habe ich nur heute. Selbst wenn ich mich irre – ich kann nicht gehen. Noch immer stehst du an deinem Schreibtisch. Ich sehe dich an und gehe auf dich zu. Mit jedem Schritt wird die Angst größer, ich könnte mich irren. Dann stehe ich vor dir. Noch immer siehst du mich an – und ich versinke in deinen Augen. Vielleicht ist es die letzte Gelegenheit, dein Zimmer zu verlassen . . . doch ich fühle, eine Wahl habe ich nicht mehr.

Hast du mir angesehen, daß ich mich entschieden habe? Du wendest deinen Blick ab, blickst auf deine schönen Hände, von denen ich mir vorgestellt habe, sie würden mich streicheln. Der Wind draußen frischt auf und weht ein paar Papiere von deinem Tisch. Schnell bückst du dich und sammelst sie auf. Wieder ist ein Moment vergangen, wieder eine Chance vertan. Ich spüre, daß ich nicht mehr weiterweiß. Du hast mir noch nicht geholfen, weiterzugehen – aber weggeschickt hast du mich auch nicht.

Die Zeit vergeht, draußen warten deine Patienten. Während du meine Hilfe mit einem »Danke, geht schon« ablehnst, setze ich mich erneut auf den Stuhl, auf dem ich noch vor wenigen Minuten voller Hoffnung gewartet hatte. Die Papiere liegen wieder auf dem Tisch, doch was wird jetzt? Besteht die Spannung zwischen uns noch, oder hast du sie verdrängt, als der Wind kam . . . Du siehst mich an und kommst auf mich zu. Noch immer sitze ich auf diesem Stuhl, du stehst vor mir. In diesem Moment begreife ich, daß dies die Gelegenheit ist, auf die ich so gehofft habe. Ohne dich anzusehen, schlinge ich meine Arme um dich, presse meinen Kopf auf deinen Bauch und halte dich, als wärest du die letzte Hoffnung meines Lebens. Ich habe die Augen geschlossen und ertrinke in diesem Augenblick. Nichts zählt mehr – weder Zeit noch Vergangenheit oder Zukunft. Und während ich in dir versinke, legst du deine Arme um meine Schultern. Ganz nah bei dir spüre ich, wie du zitterst, und ich habe Angst: Angst, daß du dich vor dir fürchten könntest – vor deinen Gefühlen, von denen ich nicht weiß, ob du sie einer Frau gegenüber jemals so hattest.

Noch immer halte ich dich. Noch immer stehst du vor mir, und noch immer liegen deine Arme um meine Schultern. Sekunden, die zu einer Ewigkeit werden. Dann auf einmal löst du dich, siehst mich nicht an und gehst erneut zu deinem Schreibtisch. Während du mir den Rücken zudrehst, atmest du laut und schnell. Ist es Verzweiflung, die ich höre, ist es Angst – oder haben dich Gefühle überrascht, die du nicht erwartet hattest? Ich stehe auf und gehe zu dir. Während ich hinter dir verharre, spüre ich deine Nähe – und ich bin sicher, wenn du mich nicht ertragen würdest, dann hättest du mir gezeigt, daß ich zu weit gegangen bin.

Während mir dieser Gedanke Sicherheit verleiht, schmiege ich mich an deinen Rücken und lege meine Arme erneut um dich. Doch dieses Mal hältst du nicht nur still, diesmal drängst du dich an mich. Diesmal legst du deinen Kopf in den Nacken, so daß ich deine weichen Haare an meiner Wange spüre. Diesmal nimmt du meine Hände in deine und hältst mich fest. Mein Kopf liegt auf deiner Schulter, mein Gesicht ist tief in deiner Halsbeuge vergraben – und ich bin einfach nur glücklich . . . wie lange wir so stehen, weiß ich nicht.

Vorsichtig löse ich meine Hände aus deinen, ich muß dich fühlen, muß spüren, daß dieser Moment wahr ist. Ich streichle deine Arme, spüre, wie sich die kleinen Härchen aufrichten. Du hältst mich noch immer fest und läßt zu, daß ich dich berühre – langsam und intensiv, vorsichtig und zart. Noch immer liegt mein Gesicht in deiner Halsbeuge vergraben. Doch in dem übermächtigen Wunsch dich zu küssen, hebe ich meinen Kopf und berühre mit meinen Lippen den weichen Flaum vor deinem Ohr. Du erschauerst und drehst dich um. Ganz dicht stehst du vor mir, meine Arme liegen auf deinem Rücken und halten dich – aus Furcht, du könntest jetzt noch gehen . . . Doch du bleibst, und in deinen Augen kann ich sehen, daß du bereit bist, trotz aller Ängste und Zweifel, trotz aller Ungewißheit. Ich streiche die weiche Welle aus deiner Stirn, die mich seit unserer ersten Begegnung fasziniert hat. Du schließt die Augen, und zum ersten Mal berühren meine Lippen deinen Mund. Zaghaft, fast scheu erwiderst du diesen Kuß. Noch ist dein Mund geschlossen, noch ist unser Kuß ein vorsichtiges Tasten, doch ich halte dich und hoffe, daß deine Zurückhaltung nicht von Dauer sein wird.

Noch einmal lege ich meinen Kopf in deine Halsbeuge. Ich bin dir ganz nah und spüre, daß dich die letzten Minuten erregt haben. Durch den weichen Stoff meines Hemdes bemerke ich den Druck deiner Brüste. Heute abend werde ich dich abholen, und ich weiß, daß du auf mich warten wirst. Fragend sehe ich dich an: "Um acht?". Du nickst. Und dieses Nicken besiegelt das "Wohin" – es besiegelt den Weg, den meine Lust in dein Innerstes nehmen wird. Es besiegelt dein Verlangen, daß sich ohne Grenzen ausbreiten kann, und es beendet die quälende Ungewißheit.

 

Bis acht ist noch Zeit, doch es zieht mich in deine Nähe. In der Tiefgarage deiner Praxis wird es immer leerer. Durch gedämpftes Licht blicke ich auf die Fahrstuhltür. Irgendwann wird sie aufgehen, ich werde dich sehen. Ab diesem Moment werden die Minuten und Stunden nur uns beiden gehören. Ich habe keine Ahnung, ob richtig ist, was wir tun. Doch ich weiß, daß ich vom ersten Moment an keine Chance hatte, frei zu entscheiden. Wieder kommt der Fahrstuhl –, und obwohl ich mir erträumt habe, daß du eher hier sein würdest, bin ich überrascht. Ich gehe dir entgegen, nehme dich in den Arm, und du drückst mich an dich. Wir halten uns so fest, als würden wir mit dieser Umarmung unsere Entscheidung bestätigen wollen.

Wir gehen zu meinem Auto. Du steigst ein, und ich habe Angst, mit dem Zuschlagen der Tür die magische Stille des dämmrigen Raumes zu durchbrechen. Vorsichtig lasse ich sie ins Schloß gleiten und fahre mit dir in die Nacht. Das Schweigen ist so weich wie die samtene Schwärze des Abends. Vor einem kleinen Restaurant halte ich an. Du schüttelst den Kopf und legst deine Hand auf meinen Arm, siehst mich nicht an . . . zögernd kommen deine Worte. Wie entschuldigend erklärst du, diesen Abend nicht mit anderen teilen zu wollen. Dein nächster Satz läßt mich erschauern. Ich fahre wieder auf die Straße, du zeigst mir den Weg. Es ist nicht weit, eine kleine Siedlung. Vor deinem Haus bleiben wir stehen, fragend sehe ich dich an. Doch du nimmst meine Hand und sagst nur »Komm«.

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Schweigend folge ich dir. Du machst kein Licht, nur schemenhaft kann ich dich erkennen. Ich lasse meine Jacke auf den Boden gleiten. Du hebst sie auf und drückst sie an dein Gesicht. Tief atmest du ein – und dann kommt der erste Satz, der mehr erklärt als nur andeutet. Noch immer ist dein Kopf tief der Jacke vergraben. Du murmelst »Sie riecht nach dir – seit deinem ersten Besuch konnte ich diesen Duft nicht vergessen.« Dann legst du die Jacke auf ein Schränkchen und gehst in einen Raum, der warm und gemütlich erscheint. In der Dunkelheit tastest du nach Feuer. Als der Funke zündet, kann ich dein Gesicht erkennen . . . es ist weich und schön –, und wieder fällt dir eine blonde Strähne in die Stirn. Du zündest mehrere Kerzen an, die auf einem kleinen Tisch stehen. Im schimmernden Licht sehe ich mich um. Das Zimmer ist klein, ich erkenne den Tisch mit den Kerzen, einen Sessel, ein paar Bücher, die auf dem Boden liegen. Es scheint der Raum zu sein, in den du dich zurückziehst und in dem du Gedanken zuläßt, die nur hier Bestand haben.


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Auf dem Boden liegt ein Teppich, der so weich wirkt, daß ich mich – mit dem Rücken an den Sessel gelehnt – setze. Während ich mich in deinem Zimmer umsah, hattest du den Raum verlassen. Jetzt kommst du wieder, zwei Gläser Wein in der Hand. Du stellst sie auf das kleine Tischchen und kniest dich vor mich. Wir sehen uns an und sind nur Zentimeter voneinander entfernt. Im Zimmer ist das leise Knistern der Kerzen zu hören. Ich will dich so sehr . . . deine Hände in meinen beuge ich mich vor, und dann läßt mich deine Reaktion erschauern: Diesmal ist es kein vorsichtiger Kuß, diesmal läßt sich dein Begehren nicht zügeln. Fordernd spüre ich deine Zunge. Du drängst dich an mich. Voreinander kniend lasse ich deine Hände los, und während sich unsere Lippen nicht voneinander trennen, streichen meine Hände über deinen Rücken und deine Schultern. Atemlos hältst du inne. Du siehst mich an und lächelst, mit einem Leuchten in den Augen – so überirdisch schön, so einzigartig. Ich nehme die beiden Gläser vom Tisch, gebe dir eines und trinke den ersten Schluck, ohne die Augen von dir zu wenden. Das Kerzenlicht läßt dein Gesicht schimmern. Du läßt dein Glas sinken und küßt mich erneut. Ich schmecke den Wein auf deinen Lippen und schmecke die Vorboten deiner Lust: In den Bordeaux hat sich das Aroma deines Begehrens gemischt. Und noch während deine Zunge meine Lippen umspielt, stelle ich das Glas zur Seite. Du blickst auf, und ich will dich spüren – endlich . . . ohne Grenzen, ohne Schranken, ohne Hemmungen.

Während ich die Knöpfe deiner Bluse öffne, schaust du mich an. In deinen Augen kann ich lesen, daß du einverstanden bist. Ich streife die Bluse von deinen Schultern und lege mein Gesicht an deinen Hals. Tief atme ich ein, lasse meine Lippen zart über deine Haut gleiten. Mit meinen Händen berühre ich deine Arme, spüre wieder die leichte Gänsehaut. Du drängst dich an mich und flüsterst, daß auch du mich willst. Ich ziehe mein Hemd aus – und sehe dein Lächeln. Die warme Luft umspielt meinen Körper . . . unter deinen Blicken fühle ich mich nicht nackt.

Noch immer verhüllt weiße Seide deine Brüste. Meine Fingerspitzen berühren leicht den kühlen Stoff, leise stöhnst du auf. Du nimmst meine Hände, legst sie auf deine Brüste und hältst sie fest. Unsere Blicke sind tief ineinander versunken. Ich genieße deinen Anblick und das Gefühl des weichen Stoffs unter meinen Fingern. Doch ich will dich ganz. Vorsichtig taste ich nach dem Verschluß, lasse die schmalen Träger über deine Schultern gleiten . . . Auf deinem Körper schimmert das Kerzenlicht. Du beugst dich vor und drückst mich an dich. Zum ersten Mal spüre ich deine wunderschönen Brüste an meinen: fest und doch weich. Atemlos halte ich dich und gehe unter in einem Gefühl des Verlorenseins.

Wie lange wir so verharren – ich weiß es nicht. Mir scheint es wie ein Blick in endlose Weiten. Dann: wieder ein Schluck Wein. Noch immer läßt das Licht der Kerzen dein Gesicht leuchten. Ich beuge mich zu dir und küsse deinen Hals. Unter meinen Lippen spüre ich dein Herz schlagen. Du legst deinen Kopf in den Nacken, mein Mund wandert tiefer, liebkost die kleine Grube zwischen deinen Halsmuskeln. Noch einmal sehe ich dich an – fragend –, doch ich erkenne kein Zögern, keine Angst. Und dann küsse ich deine Brüste. Du bist warm und weich, doch unter der Berührung meiner Lippen kann ich deine Erregung spüren. Meine Zunge umspielt dich, wieder stöhnst du auf. Vorsichtig lasse ich dich nach unten auf den Teppich gleiten. Ich streiche die Haare aus deiner Stirn, küsse deine Augen und deinen Mund, spüre deine Zunge. Wieder wandert mein Mund tiefer. Während ich deine Brüste mit meinen Händen halte, küsse ich deinen Bauch. Dann umschlingen meine Arme deine Taille. Mein Gesicht liegt fest auf deinem Bauch, auch hier spüre ich, wie schnell dein Herz schlägt. Langsam öffne ich die Knöpfe deiner Hose, und erneut läßt mich der Anblick deiner Schönheit erschauern. Nur ein kleines Stück Seide verhüllt deine vollkommene Nacktheit

Du siehst mich an, dein Gesicht scheint in Flammen zu stehen. Aus deinen Augen spricht Sehnsucht . . . Vorsichtig befreie ich dich von dem letzen Stückchen Stoff. Mit allen Sinnen nehme ich dich in mich auf. Als du dich mir entgegenstreckst, trifft dich mein Mund im Zentrum deiner Lust, meine Zunge spielt mit dir. Ich halte dich mit meinen Armen umschlungen, als ich mein Gesicht tief zwischen deinen Schenkeln vergrabe. Meine Zunge öffnet dich. Ich spüre, wie du dich schneller bewegst, wie du mir fordernd entgegenkommst. In deinen Tiefen kann ich deine Lust trinken. Wieder und wieder peitscht dich meine Zunge voran. Deine Beine umklammern mich, halten mich fest, zwingen mich zum Weitermachen. Immer wieder streckst du dich mir entgegen, bis ich dein Erschauern spüre. Ich halte inne und halte dich ganz fest in diesem Moment der absoluten Verlorenheit. Als deine Augen wieder sehen, nehme ich dich in den Arm, und an den Sessel gelehnt, kommen wir beide zur Ruhe.

Das Aroma des Weins perlt auf meiner Zunge, auf der ich dich noch immer schmecken kann. Meine Hand ruht auf deinem Schoß, dein Kopf liegt auf meiner Schulter. Während die Kerzen flackernd herunterbrennen, beginnst du dich erneut unter meiner Berührung zu bewegen. Meine Finger streicheln deine feuchten Löckchen, tastend kann ich deine Hand spüren. Und während ich dich langsam weiter streichle, höre ich dein Seufzen und stöhne auf: du hast gefunden, wonach du gesucht hast. Ich erschauere unter der Berührung deiner Hand, die tiefer und tiefer gleitet – bis ich dich in mir spüre. Mühelos bewegen sich deine Finger, fordernd drängst du dich an mich. Ich überlasse mich dir, gebe mich in deine Hand und verliere mich in deiner Zärtlichkeit. Warm schließt sich dein Mund um meine Brust, deine Bewegungen werden intensiver. Deine Zunge fordert meine Lust heraus, deine Finger füllen mich aus . . . und ich spüre, wie sich der Raum um uns auflöst, wie sich die Konturen verlieren, wie die Grenzen verschwinden – länger, als ich es je erlebt habe.

In deinem Arm beginnt sich die Wirklichkeit neu zu formieren . . . sind es Tage oder Jahre, seit ich mich verloren habe . . . ich weiß es nicht, es spielt keine Rolle. Ich sehe dich an und finde in deinen Augen ein Glänzen, das jede Frage auslöscht. Ich nehme dein Gesicht in meine Hände, und unsere Tränen werden zu einer gemeinsamen Antwort, zu einer Antwort, die wir einander nicht mehr geben müssen.

Als du aufstehst, um neuen Wein zu holen, sehe ich dir nach. Ich kann die gerade Linie deines Rückens erkennen, sehe die beiden Grübchen, die sich oberhalb deiner weichen Rundungen abzeichnen. Als du wiederkommst, bildet das dunkle Dreieck deiner Löckchen den einzigen Kontrast zu deinem schimmernden Körper. Du läßt dich zu mir auf den Teppich gleiten. Zwischen meinen Beinen kuschelst du dich an mich, dein Rücken lehnt an meiner Brust: Ich finde Halt an dem Sessel, der schwer und groß wie eine Festung über uns wacht. Dein Kopf ruht an meiner Schulter, langsam trinkst du deinen Wein. Von draußen wehen leise die Geräusche der Großstadt zu uns herein. Die Zeit vergeht ohne Hast und verliert sich im Flackern der Kerzen. Wie schwerelos scheint sich der Raum um uns zu bewegen. Meine Arme um dich geschlungen verharre ich in diesem Augenblick – nackt und wehrlos, doch nicht ausgeliefert und verloren. Ich lege meine Hände auf deine Brüste und küsse deinen Nacken. Zart beschreibt meine Zunge den Verlauf deiner Muskeln. Vorsichtig berühre ich dich, noch immer wie im Traum, kaum wahrnehmbar. Es fällt mir schwer, zu glauben, daß das, was wir beide erleben, Wirklichkeit ist. Zu oft und zu sehr habe ich diese Stunden herbeigesehnt.

Meine Hände wandern tiefer. Ich spüre deinen flachen Bauch, spüre, wie sich deine Beine unter meiner Berührung öffnen. Wieder lasse ich meine Hand ruhen und genieße die Hitze deines Körpers – verbunden mit dem unglaublichen Gefühl, daß du mir dein Innerstes anvertraust. Vorsichtig gleite ich tiefer und fühle das Pulsieren deiner Lust. Langsam, fast träge bewegst du dich. Auf einmal drehst du dich um, nimmst meinen Kopf in deine Hände. Ich spüre deine Zunge zwischen meinen Lippen, hungrig küßt du mich. Dann liege ich vor dir: du beugst dich über mich, küßt mich noch einmal, und plötzlich drehst du dich um, so daß sich mein Gesicht tief zwischen deinen Schenkeln vergräbt und ich deinen Mund auf meinem Bauch spüre. Langsam bewegt sich deine Zunge tiefer.

Und während ich dich öffne und mich die Wellen deiner Leidenschaft fesseln, erreicht dein Mund sein Ziel. Warm und feucht empfängst du mich, und im rhythmischen Gleichklang der Bewegungen peitscht uns die Lust gemeinsam voran. Wieder und wieder quält mich deine Zunge, wieder und wieder lote ich deine geheimsten Tiefen aus. Als du dich an mich drängst und deine Schreie in meinem heißen Fleisch ersticken, umklammere ich dich und spüre, wie die Wellen über mir zusammenbrechen . . . immer wieder. Schwer atmend bleibst du auf mir liegen. Auch ich ringe nach Luft, doch ich will mich nicht von dir trennen. Noch immer halte ich dich umklammert, zu groß ist meine Angst, in die Wirklichkeit zurückzukehren. Und so bleiben wir ineinander verschlungen, bis der Wahnsinn verstummt, bis der Raum um uns wieder Konturen anzunehmen beginnt und die Schatten langsam der Dämmerung weichen.

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